Moussa Kone und Christiane Reiter verbindet eine akribische Herangehensweise in ihrer Auseinandersetzung mit der Zeichnung – Kone ist bekannt für seine aufwändigen schwarz-weißen Tuschezeichnungen, die oft mit Aquarelldetails kombiniert werden. Die Arbeit wird von Bereichen dominiert, die mit Reihen von schraffierten Strukturen gefüllt sind, die das darstellen, was der Künstler als Text bezeichnet. Die dichten schwarzen Linienmaschen dokumentieren den Zeitaufwand seiner homogenen Ausführung und lassen das Ritual seiner Tätigkeit erahnen.
Bei Reiter kann von Zeichnungen im weitesten Sinn gesprochen werden – es ist eher ein Bezeichnen, bei dem es ihr um die Handlung des Auftragens an sich und das konzentrierte Ausführen als Akt der Vergegenwärtigung und Selbstvergewisserung geht. Die Arbeiten entstehen dabei nach zuvor festgelegten Regeln und Vorgaben, die die Künstlerin von einer ungewollten Ablenkung durch ästhetische und ikonografische Gestaltungsfragen befreien.
Bernhard Hosas Anfänge sind in der Malerei zu verorten, die er in Rauminstallationen und Objektkunst, in der erweiterten Collage weiterführte. Lange Zeit hat sich der Künstler für historische Schriften aus der Psychologie, Psychiatrie und Physiognomik, eine Kritik daran und einen möglichen Gegenwartsbezug interessiert. Derzeit verwendet der Künstler visuelle Fundstücke aus (pseudo)wissenschaftlichen,(para)psychologischen und kriminalistischen Schriften.
Kirsten Borcherts Medium ist meist das Papier das sie auf seine Bestimmung untersucht und schneidet, assembliert oder bedruckt. Formal streng und verspielt gleichermaßen, zerlegt sie Flächen und Formen und ordnet diese neu. Dieser Aspekt der Dekonstruktion und Transformation findet sich auch in ihren installativen Arbeiten die sowohl ihr Interesse an Schrift und Text erahnen lassen, wie auch Rhythmus und Geometrie thematisieren.
Ausstellungsdauer:
30. April – 29. Mai 2022
Fr 16–19 Uhr, Sa 10–13 Uhr, So 15–18 Uhr